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Gürtelrose am OberkörperImpfung gegen Gürtelrose bei einer Seniorin

Gürtelrose bei Senioren: Vorsorge, Impfung und Nebenwirkungen

Was man über Gürtelrose und Impfung wissen sollte

Inhaltsverzeichnis

Gürtelrose - Was ist das genau?

Gürtelrose, medizinisch als Herpes Zoster bekannt, ist eine schmerzhafte Viruserkrankung, die durch das Varizella-Zoster-Virus (VZV) verursacht wird – dasselbe Virus, das auch die Windpocken auslöst. Wer in seiner Kindheit an Windpocken erkrankt war, trägt das Virus ein Leben lang in sich. Mit zunehmendem Alter oder einem geschwächten Immunsystem kann das Virus wieder aktiv werden und eine Gürtelrose auslösen, die nicht nur mit einem schmerzhaften Ausschlag, sondern auch mit langanhaltenden Schmerzen verbunden sein kann.

Ursachen und Symptome der Gürtelrose

Eine Gürtelrose tritt typischerweise dann auf, wenn das Immunsystem geschwächt ist, etwa durch Krankheiten, Medikamente oder das natürliche Altern. Stress kann ebenfalls ein Auslöser sein. Gürtelrose betrifft häufig ältere Erwachsene ab 50 Jahren, bei denen das Virus zu einem brennenden Hautausschlag führt, der sich oft gürtelförmig um den Oberkörper oder über eine Hälfte des Kopfes ausbreitet. Gürtelrose im Gesicht wird als Gesichtsrose bezeichnet. Sie führt meist schmerzhafte Augen- und Ohrenentzündungen mit sich, was nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich ist. Gelangt das Virus ins Auge, kann man dadurch das Augenlicht verlieren.


Die Erkrankung verursacht intensive Nervenschmerzen, die selbst nach Abklingen des Ausschlags noch Monate oder sogar Jahre anhalten können – ein Zustand, der als postherpetische Neuralgie (PHN) bezeichnet wird.

Typische Symptome sind:

  • Schmerzen, Jucken oder Kribbeln, oft nur auf einer Körperseite
  • Flüssigkeitsgefüllte Bläschen, die sich im Verlauf verkrusten
  • Fieber, Kopfschmerzen und Müdigkeit

Eine frühzeitige Behandlung kann dazu beitragen, die Schwere der Symptome zu reduzieren und die Krankheitsdauer zu verkürzen.

Gürtelrose am Oberkörper

Übertragung und Krankheitsverlauf

Das Varizella-Zoster-Virus (VZV) löst zwei verschiedene Krankheiten aus:

  1. Windpocken (Varizellen) – Dies ist die Erstinfektion, die meist im Kindesalter auftritt. Nach Abklingen der Windpocken verbleibt das Virus jedoch inaktiv im Körper, insbesondere in den Nervenzellen.
  2. Gürtelrose (Herpes Zoster) – Im späteren Leben kann das Varizella-Zoster-Virus durch eine Schwächung des Immunsystems reaktiviert werden, was zu einer Gürtelrose führt.

Das Varizella-Zoster-Virus bei Windpocken ist hoch ansteckend und wird durch Tröpfcheninfektion oder direkten Hautkontakt übertragen. Gürtelrose ist weniger ansteckend als Windpocken, doch kann die Flüssigkeit aus den Bläschen das Virus übertragen und bei Personen ohne Immunität eine Windpockenerkrankung auslösen. Die Ansteckungsgefahr sinkt, sobald die Bläschen verkrustet sind. Eine Gürtelrose entwickelt sich in der Regel in Phasen: Sie beginnt oft mit allgemeinen Symptomen wie Müdigkeit und leichtem Fieber, gefolgt von stechenden Schmerzen und dem charakteristischen Hautausschlag. In etwa 20 Prozent der Fälle bleibt der Schmerz auch nach dem Abheilen des Ausschlags bestehen und kann den Alltag erheblich belasten.


Möglichkeiten der Behandlung

Die Behandlung der Gürtelrose umfasst verschiedene Maßnahmen, die sich sowohl auf die Virenbekämpfung als auch auf die Schmerzlinderung konzentrieren. Übliche Behandlungsoptionen sind:

  • Antivirale Medikamente wie Aciclovir, die das Virus daran hindern, sich weiter zu vermehren und die Dauer der Erkrankung zu verkürzen.
  • Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen, die Schmerzen und Entzündungen lindern.
  • Topische Anästhetika wie Lidocain in Form von Cremes oder Pflastern, die Schmerzen und Juckreiz reduzieren.
  • Steroidcremes und Antidepressiva: In einigen Fällen werden zur Behandlung von Nervenschmerzen, insbesondere bei postherpetischer Neuralgie, auch Antidepressiva eingesetzt. Diese helfen, die chronischen Schmerzen zu lindern.
  • Alternative Therapien wie Akupunktur, Yoga oder Entspannungsübungen können ebenfalls eine gute Ergänzung sein, um den Heilungsprozess zu fördern und Stress zu reduzieren.

Es ist wichtig, dass jede Behandlung individuell auf die Bedürfnisse des Betroffenen abgestimmt wird, um die Symptome bestmöglich zu lindern.


Prävention durch Impfung

Die Impfung gegen Gürtelrose ist eine wirksame Methode zur Vorbeugung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung mit einem Totimpfstoff, der ab einem Alter von 50 Jahren verfügbar ist. Besonders Senioren ab 60 Jahren und Personen mit geschwächtem Immunsystem oder chronischen Erkrankungen (wie Diabetes, COPD oder rheumatoider Arthritis) wird die Impfung empfohlen. Die Impfung stimuliert das Immunsystem zur Bildung spezifischer Antikörper gegen das Virus und kann das Risiko, an Gürtelrose zu erkranken, um bis zu 90 Prozent senken. Die Impfung wird in zwei Dosen im Abstand von zwei bis sechs Monaten verabreicht.

Gürtelroseimpfung bei einem Senior

Kosten der Gürtelroseimpfung

Die Gürtelrose-Impfung ist in Deutschland für bestimmte Personengruppen kostenlos, da die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung:

  1. Für alle Personen ab 60 Jahren.
  2. Für Personen ab 50 Jahren mit erhöhtem Gesundheitsrisiko (z. B. chronische Krankheiten oder geschwächtes Immunsystem).

Bei diesen Personengruppen werden die Kosten für die Impfung in der Regel vollständig von den gesetzlichen Krankenkassen getragen. Auch viele private Krankenkassen erstatten die Impfung, allerdings lohnt es sich hier, im Einzelfall bei der jeweiligen Kasse nachzufragen.

Nebenwirkungen der Gürtelrose-Impfung

Leichte Nebenwirkungen wie Rötung, Schwellung an der Einstichstelle, Kopfschmerzen oder Fieber treten häufig auf, klingen jedoch meist nach ein bis drei Tagen ab. In seltenen Fällen können Lymphknotenschwellungen oder Gelenkschmerzen auftreten. Personen mit einer Allergie gegen Impfstoffbestandteile oder akuten fieberhaften Erkrankungen sollten vor der Impfung Rücksprache mit ihrem Arzt halten.

Unterstützende Vitamine und Nährstoffe zur Prävention

Um das Immunsystem zu stärken und die Wahrscheinlichkeit einer Gürtelrose-Erkrankung zu senken, können bestimmte Vitamine und Mineralstoffe hilfreich sein:

  • Vitamin D: Besonders wichtig für das Immunsystem. Da ältere Menschen häufig einen Vitamin-D-Mangel haben, kann eine regelmäßige Supplementierung sinnvoll sein.
  • Zink: Unterstützt die Wundheilung und stärkt die Immunabwehr. Ein Mangel erhöht die Anfälligkeit für Infektionen.
  • Vitamin C: Schützt die Zellen und unterstützt die Aktivität der Immunzellen.
  • Vitamin B-Komplex (insbesondere B12): Fördert die Nervenfunktion und hilft bei der Stressbewältigung.
  • Vitamin E: Antioxidativ und zellschützend, unterstützt die Heilung und Immunstärke.
  • Selen: Hilft, das Immunsystem zu stärken und wirkt entzündungshemmend.
  • Omega-3-Fettsäuren: Fördern die entzündungshemmende Wirkung und stärken das Immunsystem.

Diese Nährstoffe können über die Ernährung oder in Absprache mit einem Arzt als Ergänzung aufgenommen werden.

Obst und Gemüse liefern wichtige Vitamine für die Gesundheit im Alter


Verhaltenstipps bei Gürtelrose

Wenn Gürtelrose bereits ausgebrochen ist, können bestimmte Maßnahmen die Heilung fördern und die Beschwerden lindern:

  • Ausreichend Schlaf und Ruhe: Der Körper braucht Zeit, um sich zu erholen und das Virus zu bekämpfen.
  • Stress vermeiden: Stress schwächt das Immunsystem, daher helfen Entspannungstechniken wie Meditation und Atemübungen.
  • Sonneneinstrahlung und Hitze vermeiden: Direkte Sonne und Hitze reizen den Ausschlag. Betroffene Hautstellen sollten möglichst kühl und geschützt gehalten werden.
  • Kühle Kompressen: Bei Juckreiz oder Schmerzen können kühle Kompressen wohltuend sein, da sie die betroffene Haut beruhigen.
  • Bepanthen oder Vaseline auf die Haut dick auftragen: Die betroffenen Stellen sollten stets gut eingefettet sein, dann heilt die Haut schneller und die Infektion hinterlässt keine Narben. Bepanthen hilft besonders gut beim schnelleren Abheilen.
  • Leichte, atmungsaktive Kleidung: Lockere Baumwollkleidung schützt die empfindliche Haut und vermeidet Reibung.
  • Hygienemaßnahmen beachten: Die betroffenen Stellen dürfen nicht aufgekratzt werden, um Narbenbildung und Infektionen zu vermeiden.
  • Gesunde Ernährung und ausreichend Flüssigkeit: Eine vitaminreiche Ernährung unterstützt den Körper bei der Genesung.


Alltagshilfe bei Gürtelrose – eine sinnvolle Unterstützung

Gürtelrose kann sehr erschöpfend sein und Betroffene über Wochen, manchmal sogar Monate lang, stark beeinträchtigen. Insbesondere die langanhaltenden Schmerzen und das allgemeine Schwächegefühl machen alltägliche Aufgaben oft anstrengend. Eine Alltagshilfe kann in dieser Phase sehr unterstützend sein. Folgende Aufgaben kann eine Alltagshilfe übernehmen:

  • Haushaltsaufgaben: Reinigung, Wäsche, Kochen und Einkäufe. Dies gibt Betroffenen mehr Ruhe und reduziert Stress.
  • Begleitung zu Arztterminen: Besonders bei starkem Schmerz oder Erschöpfung kann eine Begleitung hilfreich sein.
  • Unterstützung bei der Selbstpflege: Bei Bedarf hilft eine Alltagshilfe bei der Körperpflege, damit Betroffene nicht überlastet werden.
  • Soziale Unterstützung: Eine Alltagshilfe kann auch emotionale Unterstützung bieten und hilft so, Isolation zu verhindern.

Viele Krankenkassen erkennen den erhöhten Unterstützungsbedarf bei schwerer Gürtelrose an und bieten die Möglichkeit, die Kosten für eine Alltagshilfe im Rahmen der Pflegeversicherung zu übernehmen. Bei einem ärztlich bescheinigten Bedarf ist es ratsam, frühzeitig bei der Krankenkasse anzufragen und sich über mögliche Unterstützungsleistungen zu informieren.

Glückliche und gesunde Senioren

Zusammenfassung und Fazit

Gürtelrose ist eine ernsthafte Erkrankung, die besonders ältere Menschen betrifft und mit erheblichen Schmerzen und Einschränkungen einhergehen kann. Die Impfung ist eine effektive Präventionsmaßnahme und wird besonders für Senioren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem empfohlen. Eine Kombination aus gesunder Lebensweise, gezielter Nährstoffversorgung und der Vermeidung von Stress kann das Risiko einer Reaktivierung des Virus verringern. Falls die Erkrankung auftritt, kann eine Alltagshilfe den Alltag erleichtern und die Heilung unterstützen. Betroffene sollten sich rechtzeitig über mögliche Unterstützungsangebote informieren und gegebenenfalls Leistungen der Pflegeversicherung in Anspruch nehmen.

Häufige Fragen

Was ist Gürtelrose und wie entsteht sie?

Gürtelrose, auch als Herpes Zoster bekannt, ist eine schmerzhafte Virusinfektion, die durch das Varizella-Zoster-Virus (VZV) verursacht wird – dasselbe Virus, das für Windpocken verantwortlich ist. Nach einer Windpockeninfektion verbleibt das Virus lebenslang inaktiv in den Nervenzellen und kann bei einer Schwächung des Immunsystems erneut aktiviert werden. Dies führt dann zur Gürtelrose, bei der sich entzündete, schmerzhafte Bläschen entlang der betroffenen Nervenbahnen bilden.

Welche Symptome sind typisch für Gürtelrose?

Die typischen Symptome beginnen oft mit einem Brennen, Jucken oder Kribbeln auf einer Seite des Körpers, häufig im Bereich des Oberkörpers oder Gesichts. Kurz darauf entstehen flüssigkeitsgefüllte Bläschen, die sich zu einem gürtelförmigen Ausschlag entwickeln. Schmerzen, die als intensiv und brennend beschrieben werden, sind charakteristisch. Weitere Symptome wie Fieber, Müdigkeit und Kopfschmerzen können ebenfalls auftreten. In manchen Fällen bleibt ein langanhaltender Nervenschmerz (postherpetische Neuralgie) nach Abheilung des Ausschlags bestehen.

Wer hat ein erhöhtes Risiko, an Gürtelrose zu erkranken?

Das Risiko für Gürtelrose steigt mit dem Alter, insbesondere bei Menschen über 50 Jahre, da das Immunsystem im Alter häufig schwächer wird. Auch Personen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, COPD oder einer Immunsuppression (z. B. durch Medikamente oder eine Chemotherapie) haben ein erhöhtes Risiko. Stress oder psychische Belastungen können ebenfalls eine Reaktivierung des Virus begünstigen.

Ist eine Impfung gegen Gürtelrose möglich und wer sollte sich impfen lassen?

Ja, eine Impfung gegen Gürtelrose ist möglich und wird in Deutschland für Personen ab 60 Jahren empfohlen. Menschen ab 50 Jahren mit erhöhtem Risiko aufgrund von Grunderkrankungen oder Immunschwäche wird die Impfung ebenfalls angeraten. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung mit einem Totimpfstoff, der in zwei Dosen verabreicht wird. Die Impfung ist kostenlos für die genannten Personengruppen und schützt effektiv vor der Erkrankung sowie vor möglichen Folgekomplikationen wie der postherpetischen Neuralgie.

Kann ich bei Gürtelrose eine Alltagshilfe bei der Krankenkasse beantragen?

Ja, es ist möglich, bei Gürtelrose eine Alltagshilfe über die Krankenkasse zu beantragen, insbesondere wenn die Krankheit zu einer starken Einschränkung im Alltag führt. Bei schwerem Verlauf kann Gürtelrose mehrere Wochen andauern und Betroffene oft durch anhaltende Schmerzen und Erschöpfung erheblich belasten. In solchen Fällen kann eine Alltagshilfe unterstützen, indem sie Aufgaben im Haushalt, Einkäufe, oder die Begleitung zu Arztterminen übernimmt. Um eine Alltagshilfe zu beantragen, ist ein ärztliches Attest erforderlich, das den Unterstützungsbedarf aufgrund der Erkrankung bescheinigt. Die Krankenkasse entscheidet dann im Einzelfall über die Kostenübernahme. Besonders bei Personen mit einem anerkannten Pflegegrad oder einer chronischen Erkrankung besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass diese Leistungen gewährt werden. Es lohnt sich, frühzeitig Kontakt mit der Krankenkasse aufzunehmen, um den individuellen Anspruch und die Voraussetzungen für eine Alltagshilfe zu klären.

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